Panama steht oft im Schatten der bekannten lateinamerikanischen Reiseländer wie Costa Rica, Brasilien oder Peru, dabei ist das Reisen generell sowie auch das Backpacking in Panama mindestens genauso abwechslungsreich und vielfältig. Viel mehr lassen sich in Panama sogar noch echte Geheimtipps entdecken, es gibt paradiesische Inselgruppen und wirklich einzigartige Hostel-Unterkünfte, die schon ein pures Erlebnis für sich sind.
Panama ist das südöstlichste Land Mittelamerikas und hat zwei Länder (Costa Rica und Kolumbien) und zwei Ozeane (Karibik und Pazifik) als Nachbarn, wobei die Landgrenze nach Kolumbien geschlossen ist. Ihr könnt somit also am besten mit dem Flugzeug einreisen, wobei es Direktflüge u.a. ab Frankfurt, Madrid oder Amsterdam gibt. Insofern Ihr zeitlich und Flughafen technisch flexibel seid und auf die Promotionen der Airlines wartet, könnt Ihr bereits ab Backpacker freundlichen 400 Euro nach Panama fliegen, oft dann allerdings über die USA. Ein guter regulärer Preis für einen Flug nach Panama liegt bei 600 bis 700 Euro. Alternativ ist auch die Einreise über den Landweg aus Costa Rica möglich, was viele Rucksackreisende zu einer Kombination der beiden Länder nutzen. Die letzte Möglichkeit zur Einreise nach Panama ist mit dem Segelboot im Rahmen eines Inselhüpfens ab Kolumbien über die paradiesischen San Blas Inseln – dazu weiter unten mehr.
Alle Sehenswürdigkeiten hier aufzulisten, würde wohl den Rahmen dieses Artikels sprengen – denn Panama hat extrem viel zu bieten. Los geht es schon in der Hauptstadt Panama-City,
die einen unvergleichlichen Mix aus Moderne, Natur und Kultur zu bieten hat – definitiv die spannendste Hauptstadt Mittelamerikas.
Bevor Ihr von hier aus Euer Backpacking-Abenteuer in Richtung Landesinnere startet, solltet Ihr aber unbedingt einen mindestens zweitägigen Trip auf die San Blas Inseln
unternehmen. Hierbei handelt es sich um eine Inselgruppe von rund 365 Inseln, die einfach zu paradiesisch ist, um wahr zu sein. Ihr müsst es einfach selbst gesehen haben, um Euch ein Urteil
bilden zu können. Auch wenn eine organisierte Tour aufgrund der etwas komplizierten Anreise aus 4x4 und Boot nicht allzu günstig ist und wahrscheinlich die teuersten Tage innerhalb Eures
Reisebudgets für Panama darstellen, es lohnt sich unbedingt.
Wenn es schließlich in Richtung Landesinnere geht, steht statt Inseln eher das Thema Berge, Natur und Wandern auf dem Programm, denn Panama wird von einer durchaus beeindruckenden Gebirgskette
von über 3.000 Metern durchzogen. Boquete und El Valle de Antón sind hier die beiden Hauptorte, die Euch mit unzähligen Wasserfällen, traumhaften Ausblicken, kühlerem
Gebirgsklima und endlosen Outdoor-Aktivitäten erwarten. El Valle befindet sich sogar innerhalb eines erloschenen Vulkankraters.
Steht Euch der Sinn eher nach Surfen, so erwartet Euch die Pazifikküste von Panama. Beliebte Orte für Wellenliebhaber und auch Yoga-Begeisterte sind der Playa Venao auf der
Azuero-Halbinsel sowie Santa Catalina etwas westlich davon.
Ebenfalls spektakulär ist das Bocas del Toro Archipel im Nordwesten von Panama. Auch wenn es sich hier ebenfalls um eine Inselgruppe handelt, so ist die Atmosphäre und die
Inselwelt doch eine komplett andere und bietet ideale Voraussetzungen für Backpacker. Vier (Haupt-)Inseln habt Ihr hier zur Auswahl, wobei die Isla Colón der Haupt-Anlaufpunkt ist und gerade in
der Hauptsaison auch einen verstärkten Fokus auf Party & Entertainment bietet. Somit stellt dies eine ideale Möglichkeit dar, Eure abwechslungsreiche Reise durch Panama mit ein wenig
Entspannung ausklingen zu lassen. Aber keine Angst, die Schönheiten der Natur kommen auch auf den Bocas del Toro Inseln nicht zu kurz, denn Ihr könnt hier u.a. unberührte Paradies-Inseln (z.B.
Cayo Zapatilla), zahlreiche Schnorchel-Spots und dichte Dschungel-Wälder finden. Ganz nebenbei gibt es hier auch spektakuläre Hostels, sodass Bocas del Toro für jeden Backpacker eigentlich ein
Muss ist.
Genau dieser Punkt ist es auch, der Backpacking in Panama so einzigartig macht. Noch nie in meiner bisher rund 70 Länder umfassenden „Reise-Karriere“ habe ich solch spektakuläre Unterkünfte zu derartig Backpacker freundlichen Preisen gesehen. Zwei dieser Backpacking Unterkünfte befinden sich direkt auf dem Bocas del Toro Archipel - die Bambuda Lodge sowie die Palmar Beach Lodge. Während die Bambuda Lodge mit einer 50 Meter Wasserrutsche von der Bar ins Meer, einem Pool mit Meer- und Archipel-Blick sowie vielen wirklich durchdachten und auch nachhaltigen Details aufwartet, bietet Euch die Palmar Beach Lodge Glamping-Zelte oder Spitzen-Dorms direkt an einem nahezu einsamen Strand in einer unglaublich gepflegten und tropischen Umgebung.
Habt Ihr schon immer einmal von einem Überwasser-Bungalow auf den Malediven geträumt, aber Euer Geld reicht gerade einmal für einen neuen Rucksack, dann findet Ihr ebenfalls auf dem Bocas-del
Toro-Archipel ein Hostel, welches über dem Wasser gebaut ist. Dank eines Stegs habt Ihr im Pipa Loca Bay Hostel direkten Zugang zum Meer und zusätzlich aufgrund der Westlage
quasi eine Sonnenuntergangs-Garantie.
Auch in den Bergen zwischen David und Bocas del Toro befindet sich mit dem Lost and Found Hostel eine echte Backpacker-Institution. Mitten in den grünen Hang gebaut, müsst Ihr
hier 15 Minuten wandern (inkl. Gepäck), um dieses kleine Geheimnis zu erreichen. Belohnt werdet Ihr mit faszinierenden Ausblicken über die Bergwelt Panamas sowie einer einzigartigen Schnitzeljagd
durch den Dschungel Panamas.
Sucht Ihr in Boquete eine spezielle Unterkunft, sei Euch das zur Bambuda Lodge gehörende Bambuda Castle empfohlen und in Santa Catalina, Panama City und El Valle del Antón
liefern Euch die Bodhi Hostels einen perfekten Mix aus ChillOut Vibe, günstigem Preis und bester Backpacker-Infrastruktur.
Die besten Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten würden nichts nutzen, wenn Panama ein teures oder unsicheres Land wäre – doch zum Glück ist dem nicht so. Panama ist ideal für Individualreisen und Backpacking geeignet, da es zum Einen eines der sichersten Länder in Lateinamerika ist, zum Anderen aber auch eine sehr gute Infrastruktur sowie ein humanes Preisniveau besitzt. Letzteres kommt sicher nicht an die billigsten Backpacker-Länder wie Thailand, Sri Lanka oder Nicaragua heran, bietet aber dennoch ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. So bekommt man ein ordentliches Hostel in der Regel ab 10 USD, für ein Mittagessen bezahlt Ihr um die 3-4 USD und für Busfahrten im Schnitt rund 2 USD pro Stunde. Ausflüge kosten rund die Hälfte vom benachbarten Costa Rica (ganztägige Inselhüpfen-Touren in Bocas del Toro oder im Golf von Chiriquí zum Beispiel um die 30 USD) und ein Bier in einer Bar oder einem Restaurant in der Regel auch nur 1.50 USD bis 2 USD. Insgesamt kann man mit einem Tagesbudget von 30 bis 40 USD sicher gut um die Runden kommen.
Auch die Fortbewegung an sich begünstigt einen spannenden Backpacking-Trip in Panama: in Panama City selbst gibt es eine top moderne Metro und für Fahrten im Land stehen entweder günstige und
pünktliche lokale Busse zur Verfügung oder zahlreiche Shuttle-Anbieter, die im Sinne von Gruppentransfers alle wichtigen touristischen Destinationen auf direktem Wege ansteuern. Somit kann man
problemlos sich von A nach B bewegen und hat die Wahl zwischen der günstigsten Fortbewegungsmethode oder einer etwas komfortableren Art und Weise.
Wie Ihr seht sind die Voraussetzungen für Backpacking in Panama exzellent, was sich auch daran zeigt, dass es ein großes Angebot an Touren, Unterkünften und Fortbewegungsmitteln zu humanen Preisen gibt. Dennoch ist Panama absolut nicht überlaufen und im Vergleich zu wesentlich touristischeren Ländern wie Costa Rica oder Thailand gibt es hier noch viele spannende Geheimtipps zu entdecken. Lasst Euch also ein auf dieses besondere Abenteuer und erkundet Panama mit dem Rucksack.
Wer mehr über Panama und Christians Reisen wissen möchte, kann auf seinem Reiseblog My Travelworld vorbeischauen. Über 70 Länder hat er bereits bereist und nach wie vor ist seine Reiselust ungebrochen, sodass er zur Zeit als Digitaler Nomade mit einer Home Base in der Dominikanischen Republik durch die Welt tourt. Panama hat ihm bei seiner letzten Reise besonders gefallen, im Speziellen die paradiesischen Inseln und spektakulären Unterkünfte haben ihn nachhaltig beeindruckt. Mehr zu seinen Erlebnissen in Panama lest Ihr auf My Travelworld - Der ultimative Panama-Guide.
Fotos: © Backpacking in Panama, Christian von my-travelworld.de